- Name:
- Bresler, Rosalia (auch: Kurz, Frieda)
- Geboren:
- 1898, Warschau
- Bio:
Rosalia Bresler wurde 1898 in Warschau in einer kinderreichen jüdischen Familie geboren. Ihr Vater war Vertreter und häufig ohne Einkommen, er starb 1912. Rosalia Bresler konnte trotzdem einige Jahre ein Gymnasium besuchen. Ab 1916 musste sie selbst für ihren Unterhalt aufkommen und auch für die kranke Mutter sorgen. Ab 1914 war sie politisch aktiv und nahm an Demonstrationen teil, ab 1918 war sie Mitglied der polnischen KP. Sie lebte dann außerhalb von Warschau, ab 1919 in Vilnius (Wilna), dann in Daugavpils (Dünaburg), wo sie die Einreiseerlaubnis für Russland erhielt. Am 30. April 1919 kam Bresler in Moskau an. Sie wurde von der litauischen KP in die VKP (b) übernommen und noch im gleichen Jahr mit falschen Papieren zur Parteiarbeit nach Polen entsandt. 1920 bis 1922 arbeitete sie in der Freien Stadt Danzig, bis sie ausgewiesen wurde. Vorübergehend war sie dann in Warschau und arbeitete dann bis 1924 an der russischen Handelsvertretung in Berlin. 1923 trennte sie sich von ihrem Mann, wollte nach Moskau zurückkehren, wovon ihr aber angesichts ihres schlechten Gesundheitszustandes abgeraten wurde, außerdem hatte sie ein kleines Kind. Daraufhin wurde sie im Auftrag der Partei an die russische Handelsvertretung in Wien entsandt, wo sie von 1924 bis 1928 tätig war. Sie wurde von der KPD in die KPÖ übernommen, war im 3. Bezirk tätig und trug den Decknamen Frieda Kurz. 1928 wurde sie nach Moskau zur Arbeit im Exekutivkomitee der Komintern (EKKI) entsandt. 1930 wurde sie zur weiteren Ausbildung an die Allunions-Stalin-Handelsakademie abgestellt, sie musste allerdings aufgrund ihrer nicht abgeschlossenen Schulbildung vorher ihre Bildungslücken auffüllen. Nach dem ersten Studienjahr musste sie krankheitshalber längere Zeit pausieren. Nach der Ankunft der Schutzbündler in Moskau wurde sie vom ZK der VKP (b) beauftragt, bei der Betreuung der Schutzbündler als politische Bevollmächtigte mitzuarbeiten. Anschließend wurde sie zur Arbeit in die "Deutsche Zentral-Zeitung" (DZZ) entsandt, wo sie von August 1934 bis September 1935 tätig war. In der Folge war sie bis Juni 1936 Direktorin einer Essigfabrik. Im Juni 1936 kehrte sie zur DZZ zurück, wo sie die Leitung der Korrespondenzabteilung übernahm. Am 21. September 1937 wurde Rosalia Bresler verhaftet, am 27. November wegen konterrevolutionärer Tätigkeit zum Tode verurteilt und am 4. Dezember 1937 in Butovo bei Moskau erschossen.
- Web:
- www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-b/bressler-rosalia
- Literatur:
Dehl, Oleg: Verratene Ideale. Zur Geschichte deutscher Emigranten in der Sowjetunion in den 30er Jahren. Berlin: trafo, 2000, S. 304; Plener, Ulla & Natalia Mussienko (Hrsg.): Verurteilt zur Höchststrafe. Tod durch Erschießen. Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalität im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/1938. Berlin 2006, S. 27
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: