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Name:
Satzger, Antonie
Geboren:
3. September 1911, Beuren/Baden
Bio:

Vater Tagelöhner, Bahnarbeiter, Mutter Hausfrau und Tagelöhnerin. Arbeiterin. 1930 KPD, Geburt des Sohnes Josef. Reist am 1. März 1933 zu ihrem Mann, Magnus Satzger, in die Sowjetunion, arbeitete dort in einem Findlingsheim, später Studium am Pädagogischen Institut in Rostow und Arbeit als Deutschlehrerin. 1936 bzw. 1938 Geburt der Töchter Liselotte und Gertrud. Am 18. März 1938 wird Magnus Satzger verhaftet, am 10. Dezember 1939 freigelassen und am 11. September 1941 erneut verhaftet, er starb am 29. Juli 1942 im Gefängnis von Kasan in der Haft. Antonie Satzger wird in die ASSR der Tataren evakuiert und ist dort Landarbeiterin in einem Kolchos. Im Dezember 1942 Einberufung in die Arbeitsarmee, die Kinder kommen in ein Heim. Am 31. Januar 1944 vom NKWD wegen "antisowjetischer Agitation" verhaftet und zu 8 Jahren Arbeitslager verurteilt, die sie im Tschid-Lag (Burjätische ASSR) verbüßte. Nach Entlassung im Februar 1952 Zwangsansiedlung "auf ewig" nach Tschernogorsk (Gebiet Krasnojarsk), Arbeit als Dienstmagd und Ziegelbrennerin. Geburt der Tochter Rita. Lebte seit 1959 als Rentnerin in Zwickau.Von der ZPKK wurde ihre Parteimitgliedschaft am 25. Mai 1959 als ununterbrochen anerkannt. Verstorben am 9. November 2014. In der Traueranzeige des Stadtverbands Zwickau von "Die Linke" fehlt jeglicher Hinweis auf den fast zwanzigjährigen Aufenthalt in der UdSSR.

Web:
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 196; Stark, Meinhard: "Ich muß sagen, wie es war". Deutsche Frauen des GULag. Berlin: Metropol, 1999, bes. S. 266

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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