Die Philister, die Beschränkten,
diese geistig Eingeengten
darfst Du nie und nimmer necken.
Aber weite, kluge Herzen
wissen stets in unsren Scherzen
Lieb und Freundschaft zu entdecken.

Heinrich Heine, Nachgelesene Gedichte, No. 16

 

Das Zitat fand sich nicht umsonst auf der Seite www.fallen-fritz.de (jetzt unter arrow dw.held.es/ zu finden und leider nicht mehr aktuell), die sich der Würdigung von Fritz Wegener und Bückeburgs Gasthaus "Zur Falle" verschrieben hatte. Heinrich Heine fand sicher aus zweierlei Gründen dort seinen Platz: der Dichter war tatsächlich nicht nur in der Residenzstadt zu Besuch, sondern dort auch verwandtschaftlich verbunden: "Zu Bückeburg stieg ich ab in der Stadt, um dort zu betrachten die Stammburg, Wo mein Großvater geboren ward; Die Großmutter war aus Hamburg.“ (Deutschland. Ein Wintermärchen. Caput XIX)

Fallen FritzDer Text, der den sinnvollen Umgang mit Philistern und Beschränkten skizziert, dürfte Fritz Wegener ("Fallen-Fritz") Anleitung zum Umgang mit Bückeburgs allgegenwärtiger Schar Staatsdiener gewesen sein, die die Falle, schräg gegenüber der Stadtkirche an der Langen Straße gelegen, gern frequentierten. Wegener selbst, dessen Familie die Falle von 1915 bis 2000 betrieben hat (er selbst davon 40 Jahre lang), ist nun am 4. Mai im Alter von 86 Jahren in Bückeburg verstorben.

Mit ihm verliert Schaumburg ein über die Grenzen des einstigen Duodez-Fürstentums hinaus bekanntes Original. Ich erinnere mich an ihn als immer bestens gekleideten und zugewandten Patron des Hauses, stets bemüht, seine Gäste zufrieden zu stellen und Wert auf einen hohen gastronomischen Standard legend. Nur einmal kamen mir Zweifel, das muss in den frühen Siebzigern gewesen sein, als zu meiner Überraschung die NPD im Clubzimmer des Hauses tagte. Wen er da eingelassen hatte, das konnte Herr Wegener nicht gewusst haben! Die überwiegend älteren "Kameraden" blieben denn auch nicht lange, man half ihnen gern hinaus.