Der Nachlass von Johannes Nohl steht InteressentInnen in der Akademie der Künste in Berlin zur Verfügung. Adresse: Robert-Koch-Platz 10, Berlin-Mitte, in der Nähe der Charité. Öffnungszeiten: täglich montags - freitags 09.00-17.00 Uhr, donnerstags bis 19.00.

Details zum Nachlassbestand:

Johannes Nohl, Schriftsteller, 1882-1963

Dora Wentscher, Schriftstellerin, bildende Künstlerin, 1883-1964

Archiv und Bibliothek

5,5 lfm., 309 Bde.

Werkmanuskripte von Johannes Nohl, vor allem literaturgeschichtliche Arbeiten, u.a. zu Karl Philipp Moritz und Jean Paul, kunstgeschichtliche Studien zur Malerfamilie Tischbein, autobiographische Aufzeichnungen; Werkmanuskripte von Dora Wentscher, darunter autobiographische Prosa über die Zeit im sowjetischen Exil, publizistische und literarische Texte über Heinrich von Kleist, ein Hörspiel, editorische Unterlagen, Materialsammlungen; Korrespondenz mit Familienangehörigen, Schriftstellerkollegen und Freunden, u.a. mit Johannes R. Becher, Klara Blum, Auguste Lazar und Nico Rost; Geschäftskorrespondenz; persönliche Unterlagen, Tagebücher und Photos; Manuskripte fremder Autoren; bildkünstlerische Arbeiten, z.T. von Dora Wentscher. Bibliothek: Primärliteratur von Dora Wentscher, zahlreiche Exemplare mit Anstreichungen, Widmungsexemplare; Belletristik, Sachliteratur zu Geschichte und Kunstgeschichte.

Nohl befand sich bei Otto Gross in Analyse und war lange eng mit Erich Mühsam befreundet. Albrecht Götz v. Olenhusen berichtete in seinem Referat auf dem 1. Internationalen Otto Gross Kongress, dass Nohl Hermann Hesse analytisch behandelte. In der DDR war Nohl u.a. bis zu dessen Flucht in den Westen als Sekretär von Theodor Plivier und Schriftsteller tätig. In zweiter Ehe war er mit Dora Wentscher verheiratet, aus der ersten Ehe stammt der Sohn Friedrich August, der als Arzt in Schleching/Obb. tätig war, und die Tochter Ursula, spätere Berkel, deren Sohn Johann Peter, also der Enkel von Nohl, in Berlin lebt(e). Der Bruder, Herman(n), 7.10.1879 - 27.9.1960, lebte in Göttingen und gilt als bedeutender Pädagoge (vgl. Deutsche Biographie, www.deutsche-biographie.de/sfz72294.html)

Der Nachlass von Nohl ist stark dadurch dezimiert, dass fast seine gesamte Habe (besonders Briefe und Bibliothek) während des 2. Weltkriegs in Berlin durch Bombeneinwirkung vernichtet wurde. In seinem Nachlass befindet sich, wie wir feststellen konnten, eine Arbeit in der er sich mit Gross beschäftigt: Nohl, Johannes: Die kriminalistische Bedeutung der Psychoanalyse, in: Berliner Börsenkurier, Nr. 105 v. 2. März 1924, Beilage. Wenn ich mich richtig erinnere, hat auch Franz Jung für den Börsenkurier gearbeitet.