thumb
Name:
Meisel, Jakob
Geboren:
2. April 1876, Neustadt an der Waag (Slowakei)
Bio:

Jakob Meisel war jüdischer Herkunft. Meisel war von Beruf Tischler und besaß eine eigene Werkstätte. Von 1915 bis 1918 war er in Nikolsk (Ussurijsk) in russischer Kriegsgefangenschaft. Von 1918 bis 1925 war er Mitglied der SDAP in Wien, 1929 trat er in die KPÖ ein. Im Februar 1934 nahm er an den Kämpfen teil und emigrierte in der Folge in die Tschechoslowakische Republik, gelangte dann im April 1934 mit dem ersten Schutzbundtransport in die UdSSR. Sein Sohn Josef Meisel studierte an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau. Der zweite Sohn aus erster Ehe, Paul Meisel, emigrierte ebenfalls in die Sowjetunion und wurde im September 1937 in Charkov verhaftet. Jakob Meisel arbeitete als Tischler in der Fabrik "Serp i molot". Im November 1937 fuhr er mit seiner zweiten Frau und dem kleinen Sohn Karl nach Wien zurück. Bei der Ankunft wurde er verhaftet und blieb sieben Wochen im Polizeigewahrsam. Am 18. Juli 1938 wanderte Meisel mit seiner Frau erneut aus, diesmal über Pressburg, vermutlich nach Polen. Er dürfte beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf sowjetisches Territorium geflüchtet sein. Er wurde in Lemberg (Lvov) verhaftet, am 19. Juni 1940 wurde seine Verbannung beschlossen. Wie viele Wiener Juden, die vom NKWD aus Lvov (Lviv) nach Archangelsk verbannt wurden, ist er kurz nach der Ankunft, am 14. Oktober 1940, aus seinem Verbannungsort geflüchtet. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-m/meisel-jakob-jg-1876
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
arrow Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.