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Name:
Feyerherd, Friedrich (auch: Keller, Fritz)
Geboren:
18. Januar 1897, Kischinew
Bio:

Deutscher, Sohn eines Schmieds und Bäckermeisters, Bruder von Bertha, Franz, Wilhelm, Alexander und Lydia F., Grundschulbildung. 1905 Übersiedlung mit den Eltern nach Charkow. Während des Ersten Weltkrieges in Russland als "Reichsdeutscher" interniert. Nach Abschluss des Brester Friedensvertrages Ausreise nach Deutschland, in Berlin Eintritt in die USPD und den Spartakusbund. Seit Sommer 1918 war er Parteikurier und Verbindungsmann zwischen Leo Jogiches und dem Moskauer Emissär Samuel Sachs-Gladnew (d.i. Fritz Sturm). Feyerherd arbeitete seit dieser Zeit für den Nachrichtendienst der Roten Armee bzw. für die Komintern. Zur Tarnung eröffnete er in Berlin ein Elektrowarengeschäft, war zeitweise Sekretär des sowjetischen Bevollmächtigten Nikolai Krestinski an der Botschaft. Auf Empfehlung von Hugo Eberlein und Jelena Stassowa in den Nachrichtendienst der Komintern (OMS) übernommen, reiste er später mit speziellen Aufträgen in verschiedene Länder, u. a. nach China und Japan. Wohnhaft in Moskau, ul. 1. Ostankinskaja 41. Am 13. August 1937 in Moskau vom NKWD festgenommen, der "Teilnahme an einer konterrevolutionären terroristischen Organisation" beschuldigt, wurde Friedrich Feyerherd am 27. Oktober 1937 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zum Tode verurteilt und am selben Tag erschossen. Rehabilitiert am 25. Juli 1957. Bestattungsort Friedhof Donskoe, Grab 1.

Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/friedrich-feyerherd
Literatur:

Vatlin, Alexander: Tatort Kunzewo. Opfer und Täter des Stalinschen Terrors 1937/38. Berlin: BasisDruck, 2003, S. 145-150; Vatlin, Alexander: Agents of Terror. Madison: Univ. of Wisconsin Pr., 2016, S. 124

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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