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Name:
Brust, Johann
Geboren:
26. Februar 1899, Wien
Bio:

Johann Brust war Mitglied der SAJ 1912-1915 und ab 1920 Mitglied der SDAP. Am 10. März 1917 trat er als Einjährig-Freiwilliger in die k.u.k. Armee ein, aus der er am 6. Dezember 1918 entlassen wurde. 1920 trat er in den Polizeidienst ein und arbeitete als Kanzleikraft im Passamt der Polizeidirektion Wien. Diese Stellung nützte er, um der KPÖ bei der Beschaffung von Stampiglien behilflich zu sein, deshalb wurde er 1934 entlassen. In der Folge flüchtete er 1936 über Rumänien in die UdSSR. In Moskau führte er den Namen Hans Just und arbeitete im Stalin-Autowerk, wo er sich als Stachanov-Arbeiter auszeichnete. Die Kaderüberprüfungskommission 1937 (Uccusic, Täubl) lehnte aus Rücksicht auf die Familie von Brust dessen Verwendung im Ausland ab und plädierte für seinen Verbleib in der Sowjetunion. Brust wurde 1937 verhaftet und am 10. Oktober 1939 zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt. Ursprünglich wurde sein Fall von der 3. Abteilung des GUGB geführt, die Brust der Spionage beschuldigte (angeblich wurde er von einem Mitarbeiter der Wiener Polizei und NSDAP-Sympathisanten namens R. Eberlein angeworben) und seine Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts (MKOG) befürwortete. Am 7. Dezember 1937 beschloss das Politbüro (Stalin, Molotov, Ždanov), Johann Brust zum Tode durch Erschießen zu verurteilen, aber sein Fall dürfte vom MKOG nie behandelt worden sein. Es gibt einen Hinweis, dass die KPÖ für ihn intervenierte. Brusts Schicksal ist ungeklärt, er ist vermutlich im Gulag umgekommen.

Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-b/brust-johann
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
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