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Name:
Binnenstein, Johann
Geboren:
21. November 1909, Atzgersdorf (Niederösterreich)
Bio:

Johann Binnenstein wurde 1909 in Atzgersdorf bei Wien als Sohn eines Kopisten geboren. Von 1925 bis 1931 war er Mitglied der SAJ in Leobersdorf. Im Oktober 1931 emigrierte Johann Binnenstein mit seinem Vater Ferdinand Binnenstein aus wirtschaftlichen Gründen in die UdSSR. Johann Binnenstein arbeitete als Konstrukteur im Saratover Mähdrescherwerk Zavod kombajnov. Am 16. Oktober 1937 wurde er zusammen mit einer Reihe österreichischer und deutscher Facharbeiter verhaftet und u. a. wegen Spionage und Terrorismus angeklagt. Das Politbüro bestätigte zweimal das von der Saratover Gebietsleitung des NKVD empfohlene Todesurteil: am 30. März 1938 durch Stalin, Molotov, Kaganovič und Vorošilov und am 3. Mai 1938 durch Stalin und Molotov. Die am 23. Mai 1938 von einem Militärkollegium verhängte Todesstrafe wurde am 14. November 1938 vom Plenum des Obersten Gerichts der UdSSR in eine 25-jährige Haftstrafe umgewandelt. Die gleiche Instanz verfügte am 16. Juli 1939 die Ausweisung Binnensteins, die auf einem Beschluss des Politbüros vom 28. Juni 1939 beruhte: sieben sowjetische Matrosen wurden gegen sieben inhaftierte deutsche Staatsbürger ausgetauscht. Soweit bekannt war Binnenstein der einzige (ehemalige) Österreicher in der Gruppe. Er wurde über Leningrad abgeschoben und gelangte am 28. Oktober 1939 nach Berlin.

Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-b/binnenstein-johann
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
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