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Name:
Sellikat, Franz
Geboren:
6. Dezember 1899, Kaltecken Kr. Tilsit-Ragnit
Bio:

Im 1. Weltkrieg Soldat. Als Schlossergeselle im Ruhrgebiet, Arbeit auf der Zeche Zollverein Schacht 6 in Katernberg. Wechsel zu den Vereinigten Stahlwerken in Bochum. 1924 KPD, in Rotthausen stellvertretender Stadtteilleiter, Kameradschaftsführer im RFB. Heirat mit Emmy Klimpke. Am 20. Juli 1930 (vermutlich mit seinem Bruder Karl) Ausreise zur Arbeit in die Sowjetunion nach Brjansk-Rudnik, dort Monteur auf Schacht 12. Bis 1934 Verwalter des Insnab-Ladens. Mitglied der WKP(b), vorübergehend ausgeschlossen, dann wieder aufgenommen. 1935 endgültiger Ausschluss. Am 4. Mai 1937 verhaftet und im Gefängnis in Kadiewka, dann in Stalino. Vorwurf der Wirtschafts- und Militärspionage, Trotzkismus, Faschismus, Diversionsakte, Schädlingsarbeit, Terror. Dauerverhör, danach Geständnis. Verpflichtung, in Deutschland für das NKWD zu arbeiten und Übergabe der Schein-Quittungen für bereits erhaltenen Agenteenlohn. Ende November Abtransport nach Kiew, von dort zum Grenzort Schepetowa. Über Schneidemühl und Berlin kam Franz Sellikat am 30. Januar 1938 nach Mettmann. In Düsseldorf im Polizeigefängnis inhaftiert. Am 12. Februar 1938 konnte Emmy Sellikat nach Deutschland zurückkehren. Franz Sellikat kam in das KZ Buchenwald, das er überlebte.

Web:
Literatur:

Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 322-324

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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