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Name:
Stiftner, Georg
Geboren:
3. Februar 1913, Wien
Bio:
Georg Stiftner wurde 1913 in Wien geboren. Er war Mitglied der SAJ 1928-1931 und nahm im Februar 1934 an den Kämpfen teil. Im Mai 1934 trat Stiftner der KPÖ bei und wurde auch Mitglied des Autonomen Schutzbundes. Er flüchtete mit zwei anderen Jungkommunisten nach einem Feuergefecht in Wien-Ottakring anlässlich einer Straßendemonstration zum 1. Jahrestag der Februarkämpfe, bei der zwei Kriminalbeamte schwer verletzt wurden, in die Tschechoslowakische Republik. Dort wurde er wegen Waffenbesitzes verhaftet und mit der Ausweisung nach Österreich bedroht. Nach sechs Monaten im Gefängnis konnte er noch 1935 nach Russland emigrieren, wo er sich im Moskauer Gebiet in Dubrovka bei Orechovo-Zuevo niederließ. Parteiintern wurde Stifter als "wenig gefestigter Mensch" bezeichnet. Er erhielt eine strenge Rüge wegen parteifeindlicher Äußerungen, nachdem die KPÖ-Gruppe im Hotel Baltschug seinen Parteiausschluss ("Sprachrohr der unzufriedenen Elemente") beantragt hatte. Seine Meldung zu den Internationalen Brigaden wurde zurückgewiesen. Die Kaderüberprüfungskommission der Komintern schlug seine Emigration in ein anderes Land vor. Stiftner, der als LKW-Fahrer im Betrieb Karbolit arbeitete, war mit der Russin Ksenija Schuravleva verheiratet, die im selben Betrieb beschäftigt war. Bereits 1935 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft. Georg Stiftner wurde am 11. Februar 1938 verhaftet und beschuldigt, zusammen mit den beiden Wolgadeutschen Valentin Schäfer und Fridrich Ivanovitsch Rifert (die ebenfalls 1938 erschossen wurden) sowie anderen Arbeitskollegen eine deutsche konterrevolutionäre Gruppe gebildet, Wehrkraftzersetzung, Sabotage und antisowjetische Agitation betrieben zu haben. Am 23. März 1938 wurde Georg Stiftner zum Tode verurteilt und am 11. April 1938 in Butowo bei Moskau erschossen.
Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-s/stiftner-georg
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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Das Tabu für Mord ist die strengste Regel, die unsere Rechtssysteme anwenden, und sie hat es so einfach gebrochen.
Aber nur, weil sich ihr Wahnsinn mit dem Reggies verbunden hat. Ähnlich wie die Begegnung zwischen Hitler und Himmler.
Hitler hat Postkarten gemalt und Himmler Hühner gezüchtet, glaube ich. Zusammen verursachten sie den Holocaust.

(Janwillem van de Wetering, Massaker in Maine, Reinbek bei Hamburg 2002, S. 295)