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Name:
Stenzer, Emma, geb. Bausch
Geboren:
9. November 1897, Anspach/Taunus
Bio:
Arbeiterin. Ehefrau des am 22. August 1933 im KZ Dachau ermordeten bayerischen KPD-Funktionärs Franz Stenzer. Mitglied der KPD seit 1927. Seit 19. April 1933 im Gefängnis Stadelheim inhaftiert. Sie wurde am Tage der Beisetzung von Franz Stenzer bedingt freigelassen und zog mit ihren drei Töchtern, den Zwillingen Emma und Elise (* 2. September 1923) und Lilly (* 1. Juli 1927) in ihr Heimatdorf Anspach im Taunus. Die Rote Hilfe organisierte Ende November 1933 ihre Flucht aus Deutschland. Sie lebte mit den Kindern zunächst im Saarland, dann in Paris, Teilnahme an der Internationalen Frauenkonferenz im August 1934 in Paris. Sie konnte Ende August 1934 in die Sowjetunion einreisen und studierte an der KUNMS. Nach deren Auflösung arbeitete sie in einer Kugellagerfabrik. Am 2. August 1937 verhaftet und am 8. Dezember 1937 entlassen, aus der KPD ausgeschlossen. sie war Näherin in einer Fabrik, später Instrukteurin in Kriegsgefangenenlagern. Im August 1946 kehrte sie (mit ihrer Tochter Lilly) nach Deutschland zurück, arbeitete einige Jahre in der Zentralverwaltung für Volksbildung und erhielt 1968 den VVO in Silber. Emma Stenzer starb am 22. März 1998 in Berlin. Die Tochter Elise kam erst 1956 in die DDR, sie starb am 11. Februar 1968. Emmy Stenzer, die andere Zwillingstochter, heiratete 1944 Markus Wolf und war 30 Jahre dessen Ehefrau. Als promovierte Literaturwissenschaftlerin Verwalterin des Nachlasses ihres Schwiegervaters Friedrich Wolf in Lehnitz bei Berlin.
Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/franz-stenzer
Literatur:
Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 229-230

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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