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Name:
Schünemann, Irmgard
Geboren:
17. August 1913, Berlin
Bio:
Vater Dreher. Friseurin. Mitglied im Arbeiterturnverein "Fichte". Kam 1931 mit ihren Eltern, Hulda und Hermann Schünemann, und dem Bruder in die UdSSR, lebte in Rybinsk und Tscheljabinsk. 1934 Heirat mit dem jugoslawischen Politemigranten Konstantin Raitsch, ab 1935 sowjetische Staatsbürgerin. 1936 Geburt der Tochter Elvira. Zwischen Dezember 1937 und Februar 1938 verhaftete das NKWD nacheinander ihren Bruder, ihren Ehemann und ihren Vater. Alle drei wurden erschossen. Am 6. November 1941 aus der Arbeit entlassen, am 16. November 1941 verhaftet und 19 Monate im Gefängnis Tscheljabinsk inhaftiert. Zu 10 Jahren Lager verurteilt. Etwa seit Juni 1943 im Lager Nishnij Tagil. Im Frühjahr 1951 entlassen und zu ihrer Mutter und Tochter in das Dorf Prosekowa (Gebiet Kurgan) transportiert. Im Februar 1958 konnte sie in die DDR ausreisen. Als Angehörige eines "Verfolgten des Naziregimes" anerkannt, Beitritt zur SED. Bis zu ihrer Pensionierung 1965 Lagerarbeiterin in einem Berliner Großbetrieb. 1959 rehabilitiert. Nach der Wende 1989/1990 trat sie aus der SED/PDS aus. Wohnte als Rentnerin in Berlin.
Web:
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 216; Stark, Meinhard: "Ich muß sagen, wie es war". Deutsche Frauen des GULag. Berlin: Metropol, 1999, bes. S. 260

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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