- Name:
- Schiemann, Eduard
- Geboren:
- 14. Mai 1885, Saratow
- Bio:
- Deutsch-russischer Graphiker, Maler und Übersetzer. Schiemann absolvierte seine Ausbildung zum Maler und Grafiker zunächst in Karlsruhe, ab Februar 1906 dann in München. 1908 machte er die Bekanntschaft mit Franziska Gräfin zu Reventlow. Er gehörte zum Kreis des Psychoanalytikers Otto Gross und der von Erich Mühsam 1909 gegründeten Gruppe \"Tat\". 1911 entwarf er einen Einband des Almanachs \"Der Blaue Reiter\", der aber von Franz Marc abgelehnt wurde. Ab 1913 übersetzte er russische Literatur ins Deutsche. Schiemann war in erster Ehe mit Elsa Specht verheiratet, der Schwester der Pädagogin Minna Specht. Am 1. September 1916 wurde sein Sohn, der spätere Wissenschaftsjournalist Heinrich Schiemann, geboren. Später war Schiemann in Moskau Leiter einer Zeichenschule für Kinder des Eisenbahner-Rajons. Er machte Bekanntschaft mit Wassily Kandinsky, Wladimir Majakowski, Boris Pasternak und Wiktor Schklowski. Im November/Dezember 1917 beteiligte er sich an einer Ausstellung der Gruppe \"Karo-Bube\" (Bubnowy Walet). 1920 trat er dem Berufsverband Bildender Künstler bei und machte Bekanntschaft mit Elena Liessner. Er fertigte Linolschnitte nach Zeichnungen Majakowskis für die \"ROSTA\". Im Juni 1920 übersiedelte er nach Berlin. Hier erwarb er ein eigenes Atelier und war weiterhin künstlerisch tätig. In zweiter Ehe lebte er mit Lena Schiemann, die Mutter des gemeinsamen Sohnes Alexander wurde. Schiemann übersetzte laufend für die sowjetische Handelsgesellschaft, die Komintern und - nach der Rückkehr in die Sowjetunion - bis 1935 auch für das Volkskommissariat für Schwerindustrie. Am 5. Juli 1941 wurde Eduard Schiemann verhaftet und der Spionage beschuldigt. Er starb 1942 in einem Lager.
- Web:
- de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Schiemann
- Literatur:
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: