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Name:
Meyer, Heinrich (Heino; auch: Most, Heinrich)
Geboren:
22. Mai 1904, Hamburg
Bio:

Absolvierte von 1919 bis 1925 ein Lehrerseminar in Hamburg. 1923 Mitglied der KPD, er beschwerte sich im April 1923 in einem Brief an die BL, daß ihm wegen seiner Jugend keine Aufgaben übertragen würden, die ihn ausfüllten. "Ich denke, es muß eine Möglichkeit geben, die Zeit und Energie, die ich frei habe, auszunutzen für die Partei." Da er nun ab 1924 in der Öffentlichkeit aktiv für die Partei tätig war, konnte er nicht mehr Lehrer werden, sondern ging 1925 als Redakteur zur "Hamburger Volkszeitung". 1926 Mitglied der BL Wasserkante, zeichnete er für die HVZ verantwortlich. Im Mai 1927 deswegen zu einem Jahr Festung verurteilt. Nach der Haftentlassung Parteisekretär in Hamburg, 1929 Chefredakteur der HVZ, diese Funktion behielt er bis Ende 1931, war 1931/32 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. 1932 kam Heinrich Meyer als enger Vertrauter Ernst Thälmanns nach Berlin. Er wurde einer der Mitarbeiter des Parteiführers, die zu jener Zeit mehr Einfluß auf die politische Linie der KPD hatten als die Mitglieder des Polbüros. Im Dezember 1932 verhaftete die Polizei Meyer und John Schehr wegen ihrer führenden Rolle im BVG-Streik. Während Schehr freikam, blieb Meyer in Haft und war 1933 sofort wieder ein Gefangener der SA, die ihn ins KZ brachte. Im Herbst 1934 entlassen, emigrierte er nach Moskau, wo er 1935 die wichtige Funktion eines Sekretärs des Politbüros ausübte und im Herbst 1935 noch an der "Brüsseler Konferenz" teilnahm. Im August 1937 wurde er, wie fast alle Mitarbeiter Thälmanns, vom NKWD festgenommen. Nach einjähriger Haft am 3. September 1938 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt, Heinrich (Heino) Meyer wurde sofort erschossen.

Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=4781
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 150; Lukács, Georg, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u.a.: Die Säuberung. Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 67-68

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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