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Name:
Staudinger, Josef
Geboren:
29. Dezember 1908, Rotthausen (auch: Staudinger, Erich; Wegener, Fritz)
Bio:

Jüngster Sohn der Eheleute Margarethe und Hermann Staudinger. 1924 Laufbursche für die KPD-Zeitung "Ruhr-Echo", später Hilfsarbeiter in der Druckerei, 1925 KJV-Mitglied, Ende 1925 Roter Jungsturm des RFB, dort Zugführer und Instrukteur für Waffenunterbringung und -versorgung.1928 erschoß er bei einer Straßenauseinandersetzung ein Mitglied des Stahlhelm. Wegen Notwehrüberschreitung erhielt er dafür vom Schwurgericht Essen zwei Jahre und vier Monate Zuchthaus. 1930 Heirat mit Anni Margarete Böhmer, Geburt des Sohns Herbert. 1930 KPD, dort Leiter für Abwehr und Zersetzung der Rellinghauser Ortsgruppen. Mitglied in RGO und IAH. Im Juli 1932, anlässlich der Ruhrspartakiade, war Staudinger erneut an einen Schusswechsel beteiligt, bei dem ein Polizeiwachtmeister zu Tode kam. Scheidung im Herbst 1933. Emigration in die Sowjetunion, dort in Stalingrad in einer Druckerei als Rotationer. Studium an der KUNMS bis 1935, dann Instrukteur der ausländischen Arbeiter im Kusbass, zunächst in Baikaim bei Leninsk, dann bei der Bergarbeiterschaft in Nowosibirsk. Sowjetbürger und Heirat mit einer Russin. Anfang 1938 verhaftet und von der Troika in Nowosibirsk zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt, später für tot erklärt.

Web:
Tod:

Vermutlich 1938 im Arbeitslager gestorben

Literatur:

Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 328-333; Schmidt, Ernst: Lichter in der Finsternis. Widerstand und Verfolgung in Essen 1933-1945. Bd. 2. Essen: Klartext, 1988, S. 91-93