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Name:
Delventhal, Willy
Geboren:
21. August 1896, Hamm/Westf.
Bio:

Vater Bergmann. Im 1. Weltkrieg Soldat, wegen revolutionärer Propaganda 1917 zu drei Jahren Festungshaft verurteilt. Nach dem Krieg in Frankreich und dort Lokomotivführer. 1920 im Ruhrgebiet bei der Roten Ruhr-Armee. Seit 1922 Mitglied der KPD. Im Zusammenhang mit einem politischen Mord, bei dem er der Beteiligung verdächtigt wurde, Flucht nach Darkehmen/Ostpreußen. Dort im November 1923 verhaftet und zu acht Jahren Haft verurteilt. 1928 in Freiheit, in Berlin Arbeit für die Rote Hilfe. Mit einer Gruppe bayerischer Arbeiter zur Erholung in einem Sanatorium in Sewastopol. Mit Hilfe von Hermann Remmele Erlaubnis der MOPR, ein Studium an der KUNMS aufzunehmen. Übernahme in die WKP(b) und sowjetische Staatsbürgerschaft. An der KUNMS als Dozent tätig, später Anstellung am Pädagogischen Institut in Odessa. Verhaftung im Dezember 1936, Denunziation durch die Lebensgefährtin Elly B., Stenotypistin bei der Komintern, mit der Delventhal die Tochter Maja hatte. Im März 1937 wird Delventhal aus der Partei ausgeschlossen. Am 3. September wird Delventhal zu zehn Jahren Haft wegen konterrevolutionärer Propaganda und organisatorischer Vorbereitung dazu verurteilt. Delventhal gilt als verschollen, Elly B., 1937 aus der Partei ausgeschlossen, kam 1956 mit der Tochter in die DDR.

Web:
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 55; Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 193-194

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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