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Name:
Böllert, Maria Wilhelmine, geb. Kessels
Geboren:
2. Januar 1894, Essen
Bio:

1932 mit dem Ehemann Heinrich Karl Böllert und den Söhnen Hans, geb. 1914, und Fritz, geb. 1916, Ausreise in die Sowjetunion. Zunächst in Moskau, später in Leningrad ansässig. Der Ehemann arbeitete dort in der Fabrik "Stalin", der Sohn Hans studierte an der 1. Medizinischen Hochschule Pawlow. Er verschwand am 1. April 1938 mit der Verhaftung spurlos. Bereits am 10. Januar 1938 wurde Heinrich Böllert verhaftet. Maria Böllert wurde mit dem Sohn Fritz als Familienangehörige eines zur Höchststrafe Verurteilten nach Frunse in Kirgisien verbannt. Dort verbrachte der Sohn zehn Monate in Untersuchungshaft. Maria und Fritz Böllert wurden anschließend nach Dschumbal/Kasachstan verbannt, wo Maria Böllert am 10. Juni 1949 starb. Heinrich Böllert wurde am 15. Januar 1938, Hans Böllert am 28. Juni 1938 in Leningrad erschossen. 1990 kamen Fritz Böllert und seine Tochter Lore in die Bundesrepublik Deutschland.

Web:
Tod:

Am 10. Juni 1949 in der Verbannung in Dschumbal/Kasachstan verstorben

Literatur:

Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 185-187; Schmidt, Ernst: Die ganze Familie fährt 1931 nach Leningrad - Sechs Jahrzehnte später kehrt nur einer zurück. Die Böllerts aus Essen-Borbeck, in: Ders.: Lichter in der Finsternis. Essener Opfer der Stalin-Ära, oppositionelle Linke und Fahnenflüchtige 1933-1945. Bd. 3. Essen: Klartext, 1994, S. 91-100