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Name:
Vater, Cläre
Geboren:
6. Mai 1900, Magdeburg
Bio:
Tochter des Magdeburger KPD-Funktionärs Albert Vater. 1919 Mitglied der KPD, arbeitete als Sekretärin in den BL Magdeburg und Chemnitz bzw. in der Zentrale der KPD in Berlin. 1928 wurde sie aus dem hauptamtlichen Apparat der Roten Hilfe entlassen, weil sie sich mit deren Generalsekretär Jakob Schloer solidarisiert hatte. Danach bis 1933 Sekretärin in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Bis 1933 lebte sie mit August Creutzburg zusammen, half ihm bei der illegalen Tätigkeit in Berlin, in der Tschechoslowakei und Holland 1933/1934. 1935 Emigration in die Sowjetunion. In Moskau 1935/36 Stenotypistin beim EKKI. Am 20. September 1937 wurde ihre Tochter Tamara geboren. Am 15. Juni 1938 wurde Cläre Vater vom NKWD verhaftet und zunächst zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt. Sie wurde zusammen mit Margarete Buber-Neumann von Moskau aus und gegen ihren Protest am 24. Februar 1940 mit ihrer nun zweijährigen Tochter nach NS-Deutschland ausgeliefert. Gefängnishaft in Lublin. Hier am 7. November 1940 zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, arbeitete sie nach ihrer Freilassung aus dem Zentralen Frauengefängnis in Leipzig als Sekretärin in einer Textilfabrik. Nach 1945 war sie Dezernentin im Arbeitsamt in Berlin-Reinickendorf. 1946 trat sie der SED bei, war ab August 1946 Referentin in der Deutschen Zentralverwaltung für Verkehr. Im Zusammenhang mit der Artikelserie Margarete Buber-Neumanns in westlichen Medien über die stalinistischen Säuberungen mußte Cläre Vater im August 1949 eine Erklärung abgeben, in der sie fälschlich die Verfolgung und Haft in der Sowjetunion bestritt. Sie lebte nach 1945 in Berlin mit Ernst Wollweber, dem späteren DDR-Minister für Staatssicherheit, zusammen und verstarb am 3. September 1984.
Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/august-creutzburg
Tod:
Literatur:
Weber, Hermann: \"Weiße Flecken\" in der Geschichte. Die KPD-Opfer der Stalinschen Säuberungen und ihre Rehabilitierung. Berlin: LinksDruck, 1990, S. 120; Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 244