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Name:
Ottwalt, Ernst (auch: Nicolas, Ernst Gottwaldt)
Geboren:
13. November 1901, Tippenow (Westpr.)
Bio:

Als Ernst Gottwald Nicolas geboren, Sohn eines Pfarrers, nach dem Krieg zunächst in rechtsradikalen Kreisen (Freikorps) aktiv, nach dem Studium und Erfahrungen als Werkstudent Mitglied der KPD. Einer der bekanntesten kommunistischen deutschen Schriftsteller (1929 erschien der Roman "Ruhe und Ordnung", 1931 "Denn sie wissen, was sie tun"). Aktiv im Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller, arbeitete mit Bert Brecht zusammen. 1933 Emigration über Dänemark und Prag nach Moskau, dort im Herbst 1936 zusammen mit seiner Frau Waltraut Nicolas verhaftet, kam er am 24. August 1943 in einem sibirischen Lager ums Leben. Seine Frau wurde nach Deutschland ausgeliefert und stand unter Gestapo-Aufsicht, überlebte und berichtete später darüber. Sie erfuhr erst 1958 vom Schicksal Ottwalts. Dabei hatte der sowjetische Ankläger im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, Rudenko, sich 1946 direkt auf Ottwalts Buch "Deutschland erwache" als "Beweismittel" gestützt und den Autor namentlich genannt - ein Zynismus drei Jahre nach Ottwalts Tod im Lager. Im DDR-"Lexikon sozialistischer deutscher Literatur" von 1964 hieß es über Ottwalt: "In einem Prozess wurde er wegen angeblicher Spionage für die faschistische Wehrmacht zum Tode verurteilt; nach 1953 wurde O. rehabilitiert".

Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=4864
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 168; Lukács, Georg, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u.a.: Die Säuberung. Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 68-69; Nicolas, Waltraut: Viele tausend Tage. Erlebnisbericht aus zwei Ländern. Stuttgart: Steingrüben, 1960; Mytze, Andreas W.: Ottwalt. Leben und Werk des vergessenen revolutionären Schriftstellers. Berlin: Verlag europäische Ideen, 1977; Jung, Christina: Flucht in den Terror. Das sowjetische Exil in Autobiographien deutscher Kommunisten. Frankfurt/New York: Campus, 2008, S. 279-328 

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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