Fritz Mierau schreibt: "Dort [in München] will Jung Prof. Schrenck-Notzing aufsuchen, den er durch Dr. Gross kennt und dessen Arbeiten ihm die Beziehung zu seiner verstorbenen Schwester deutlich gemacht hatten." (Fritz Mierau, Das Verschwinden von Franz Jung. Stationen einer Biographie. Hamburg: Ed. Nautilus 1998, S. 29f.)

Hintergrundinformationen zu Albert Philibert Franz von Schrenck-Notzing (nicht zu verwechseln mit Kaspar von Schrenck-Notzing, einem bekannten Rechtsradikalen), 1862-1929, Freiherr, Arzt und Parapsychologe:

In verschiedenen Arbeiten werden Wesenszüge und Praktiken Schrenck-Notzings an den Dr. Krokowski in Thomas Mann's "Zauberberg" assoziiert. Tatsächlich hat es Kontakte Manns zu Schrenck-Notzing gegeben (Details dazu in: Neue Wissenschaft. 1965, H. 2/3, S. 76-80).

Ulrich Linse schreibt: "Eberhard Bauer (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V., Freiburg) schrieb mir am 5. Aug. 1998 auf meine Frage nach dem Verbleib des schriftlichen Nachlasses von Schrenck-Notzing (ich forsche zur Geschichte des Spiritismus und der Theosophie in Deutschland): 'Der sich in unserem Archiv befindliche Nachlaß von Albert von Schrenck-Notzing besteht im wesentlichen aus den Fotoplatten seiner Experimente zum physikal. Mediumismus. Wie Sie zweifelsohne wissen, spielt der fotogr. Nachlaß Schrenck-Notzings in den viel beachteten Ausstellungen 'Okkultismus und Avantgarde' sowie 'Im Reich der Phantome: Fotografie des Unsichtbaren' eine bedeutende Rolle (s. die jeweiligen Kataloge).' Aus Franz Orlik, Das Sein im Text, Würzburg 1997, Anm. 136 ergibt sich, daß neben den Fotoplatten nur die Bibliothek von Schrenck-Notzing gerettet wurde (befindet sich ebenfalls im genannten, von Hans Bender gegründeten Institut), dagegen sei alles andere bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg in München verbrannt, insbes. auch die Briefe. Die Bibliothek befand sich damals als Leihgabe an der Univ. Straßburg und wurde deshalb gerettet."