“… und habe den Eindruck, daß Neill (und auch Reich) viel von Gross übernommen hat (benutzen teilweise dieselben Begriffe, etwa ”Erbsünde”), obwohl er ihn sicher nicht direkt kannte. Ernest Jones wurde durch Otto Gross in die Psychoanalyse eingeführt. Homer Lane (von dem Neill in die Psychoanalyse eingeführt wurde und von dem er fast seine gesamten theoretischen Vorstellung übernahm) lernte die Psychoanalyse höchtwahrscheinlich durch Ernest Jones kennen. Außerdem wurde Gross durch Stekel behandelt. Stekel war der einzige, der 1920 einen Nachruf auf Gross schrieb. 1924 ließ Neill sich von Stekel behandeln und freundete sich lebenslang mit ihm an. Das sollte für einen indirekten Einfluß eigentlich reichen. Da Otto Gross viele Erkenntnisse Reichs vorwegnahm (20 Jahre zuvor!), könnte das auch erklären, warum die Reich’’schen Ansichten für Neill keine allzugroßen Neuigkeiten mehr waren.”

(Martin Kamp, Mail vom 7. Januar 1998)
Den Beginn der Bekanntschaft und die Freundschaft zwischen Stekel und Neill schildert Axel Kühn in seiner Dissertation: summerhill.paed.com/summ/dissak/literarisches/lit5.htm